Oliver Farke (seines Zeichens anda-Herausgeber) überließ mir vor kurzem netterweise eine DVD-Neuerscheinung, sozusagen zur Sehprobe :-)
Gestern kam ich endlich dazu, den Film "Flirting with Flamenco" (GB 2006) anzugucken. Mein Urteil? Vernichtend! Hanebüchene Story, die vor unfreiwilliger Komik nur so strotzt.
Der Vorspann läßt schon nichts Gutes erahnen: kaleidoskopartige Flamenco-Tanzsequenzen unterlegt mit einer Weichspülrumba à la James Last-Traumschiffmelodie. Doch jetzt wird es richtig gruselig, denn die abstruse Handlung beginnt:
Die gefrustete Callcenteragentin Sylvia (Holly Davidson) lernt bei einem spanischen Abend in einer Hotelbar den Flamenco-Gitarristen Pablo (Jake Canuso; Typ: Goran Višnjić für Arme... Ihr wißt schon: Goran, der leckere Liebhaber aus Madonnas The Power of Good-Bye-Video...) kennen. Pablo ist auch Tanzlehrer. Sylvia nimmt natürlich Flamenco-Unterricht bei ihm und soll ihn sogleich bei einem lokalen Flamenco-Wettbewerb tänzerisch begleiten ;-) Nach vielen unglaubwürdigen Irrungen und Wirrungen, bei denen unter anderem Sylvias gitarrespielender Bruder innerhalb von Tagen zu einem Paco de Lutschia (O-Ton!) mutiert, gipfelt der Klamauk in besagtem Wettbewerb.
Zum schwachen Drehbuch und der mittelmäßigen Schauspielkunst gesellt sich eine grausige Synchronisation. So erhält Sylvia an der Hotelbar den Cocktail "Sonnenuntergang". Gut, dass sie keine "Blutige Marie" bestellt hat... Und Pablo, letztendlich Fake-Spanier auf der Suche nach einer Frau für seine Aufenthaltsgenehmigung, kommt aus Slowakien (?!)...
Und was ist mit Flamenco? Die Unterrichtsszenen (Eschpüre Si de Leideschaft?) sind irgendwas, nur nicht Flamenco, genauso wie der Wettbewerbstanz... Und das ärgert mich am meisten. Wieso holt man sich für so einen Film keine Flamenco-Profis zur Beratung???
Puhhhhh, da guck ich doch lieber Traumschiff ;-)