LUNARES Y SOL - wir schreiben. ...über das, was uns gefällt, was uns interessiert, fasziniert, bewegt. Mal mehr Flamenco, mal weniger Flamenco, aber doch immer Flamenco.
LUNARES Y SOL - wir informieren. Wer unterrrichtet Flamenco in Augsburg? Wann ist die nächste Sevillanas-Party? Wo gibt's Flamenco live on stage?
LUNARES Y SOL - wir organisieren. Ganz aktuell: Workshop mit Montserrat Suarez am 18. Juni 2011 in Augsburg. Mehr Infos unter " Termine und Workshops".
Was erwartet man, wenn man sich für einen Technik-Workshop mit Juan Carlos Lérida anmeldet? Erwartet man neue Inspiration, große Strukturen, anspruchsvolle Sequenzen? Oder erwartet man, Atmen zu lernen? Sich größer zu machen? Das Bein zu heben? Man erwartet mehr – und man bekommt weniger, doch das ist ausnahmsweise mal sehr viel mehr.
Es beginnt eigentlich mit einer Überraschung. Lérida dreht sich einfach um und fragt. Was wollt Ihr? Was bereitet Euch Schwierigkeiten in Bezug auf Flamenco-Technik. Welche Probleme wollt Ihr lösen? Da ist man erst mal sprachlos, denn man hat erwartet, ein auf Distanz gehaltenes, kompaktes Potpourri vorgefertigter Trainingsabläufe zu bekommen, denen man folgen kann oder eben nicht. Anstatt dessen entsteht jetzt ein gemeinsames Suchen nach dem, was einen selbst an die Grenzen führt – und Lérida wird mit uns für drei Stunden zum Grenzgänger, der uns an der Hand nimmt und mit uns von außen nach innen und zurück nach außen reist.
Weißt Du, wo Dein Atem bei dieser Bewegung hinfließt, fragt er? Nein. Und er zeigt es uns, lässt uns atmen, einatmen, ausatmen, und mit der Bewegung mitatmen, bis in die Lendenwirbelsäule und zurück. So merkt man, wie ein einfaches Armheben und Holen mit den Händen plötzlich in eine unglaubliche Energie hineinwächst, die man tatsächlich nicht nur spüren, sondern auch sehen kann. Wie groß wird eine Bewegung auf einmal. Mit wie wenig man so viel erreichen kann, erstaunt mich bis heute. Zwischendurch fragt man sich, ob man tatsächlich in einem Flamenco-Kurs ist bei all dem lauten Atmen. Und gleichzeitig wird einem bewusst, um was es hier tatsächlich geht. Nicht um wildes Figuren-Hopping oder uninspirierte Körper-Imitation. Hier geht es um Energie, um die Impulse, die man nur aus sich und nicht aus vermeintlich großen Ablenkungsmanöver-Bewegungen holen kann. Hier geht es um die Elementarteilchen, die etwas Größeres erst möglich machen, um die Kleinigkeiten, die erst dann sichtbar werden, wenn sie spürbar geworden sind. Man ist am Ende durchgeschwitzt, ohne viel getanzt zu haben und fragt sich, wovon. Von all dem Einsatz, der im Kopf stattfindet, der Energie, die man plötzlich mehr einsetzt in so altbekannten Bewegungen, von dem Vielen, was man auf einmal gibt im Wenigen.
In einer einfachen Partnerübung wird einem da klar, was man bei Zapateados oftmals falsch macht. Bodenkontakt ja, aber immer flexibel, mit Rückwirkung nach oben, nicht im Boden abtauchen, nicht fest werden, nicht kleben. Der Partner steht hinter uns und zieht uns mit Kraft nach oben, hält uns fest und gibt uns so die nötige Leichtigkeit in den Füßen. Als wir es allein probieren, dann der beeindruckende Effekt: Die Füße werden schwereloser, schneller, flinker, von oben gehalten und gestützt. Wir fühlen uns fest im Oberkörper, hier liegt unsere Stütze, unser Zentrum, das fest bleiben soll, alles andere soll sich bewegen wie die Äste des Baumes im Wind, getragen vom Atem. Das zeigt uns Lérida immer und immer wieder, mit hochgezogenem T-Shirt, wie eine Marionette sollen wir sein, sagt er. Getragen durch unsere eigenen Fäden.
Foto: José Palomo
So begeht Lérida auf ganz experimentelle, energetische, erfinderische und einfühlsame Weise einen Technik-Kurs, der völlig improvisiert ist, der aus dem Moment heraus entsteht, der sich biegen und formen lässt und den Impulsen folgt, die er von den Schülern, von innen heraus bekommt. Individueller geht es kaum. Und umso erstaunlicher, das in einem dreitägigen Workshop zu erleben, bei dem man erwarten würde, unter Druck des Lehrers viel Material transportiert zu bekommen. Lérida ignoriert das offenbar völlig und zeigt wieder: weniger ist mehr und macht zum leitenden Thema: Impulse fühlen, Impulse zulassen, Impulsen folgen.
Und dann das Endes des letzten Kurstags. Ein Kreis. Die Bewährungsprobe der eigenen Energiearbeit. Zu einem Tango-Flamenco-Mix soll jeder improvisiert das umsetzen, was er gelernt hat. Wie erstaunt war ich selber, wie frei ich mich plötzlich gefühlt habe, wie ich ohne zu denken und mit Vertrauen tatsächlich der inneren Hand gefolgt bin, die mich geführt hat, die mich geatmet hat. Und vielleicht ist es genau das, was uns Lérida mitgeben wollte: Vertrauen in die eigenen Impulse. Und er selbst ist die Quelle, der Energiespeicher, Lérida ist wie ein Akku, an dem man sich aufladen kann. Und dessen Wirkung von sehr langer Dauer ist.
17. Salon Internacional de la Moda Flamenca Sevilla 03.-06. Februar 2011
Vor ein paar Wochen war es wieder so weit. Wie jedes Jahr trifft sich Anfang Februar in Sevilla die spanische Design-Elite im SIMOF. Gezeigt werden in aufwändigen Defilées - teilweise mit kleinen Tanzeinlagen und Auftritten der ganz Großen der Flamenco-Szene wie Matilda Coral - die neuesten Trends in der Flamenco-Mode. Die Klassiker, Klischee hin oder her, sind en masse zu sehen: Volants, Rüschen, Punkte, Fransenborten...
Man kann also nicht behaupten, dass von einem zum anderen Jahr das Rad neu erfunden wird. So ändert sich die Silhouette - von oben sexy eng, ab Hüfte weit - seit Jahren nicht wirklich. Tendenzen sind aber zu erkennen. Der Saum rutscht bei einigen Designern wieder ein bisschen höher, teilweise auf Wadenlänge (die 50er lassen grüßen) oder sogar auf Mini-Länge oder besser "-Kürze" ;-). Genau wie im normalen Fashion-Business sieht man vielen Kollektionen an, wo sich die Designer inspirieren lassen. Mal sind es große Hollywood-Blockbuster wie Fluch der Karibik (Rosalía Zahino) oder ein Song wie der 50er-Jahre-Schmachtfetzen Whatever Lola wants von Eartha Kitt (Canavate).
Aber auch die aktuellen Modetrends sind spürbar. Beispiel: Der mega angesagte 70er-Gypset-Style! Spannend wird es, wenn die Grenzen verschwimmen, wenn ich nicht mehr weiß: Ist das jetzt Sevilla oder Mailand? D&G oder D'repente? Umgekehrt geht's aber genauso. Einige Designer-Kollektionen für den Sommer 2011 wimmeln nur so von Lunares-all-over-prints (Moschino) oder Blume im Haar-meets-Carmen-Ausschnitt-meets-Volantrock (Marc Jacobs). Olé!!! Sozusagen eine neue Form von ida y vuelta ;-)
Noch eine sehr persönliche Anmerkung zum Schluss. Ein Accessoire-Trend hält sich in Sevilla zu meiner Verzückung schon seit Jahren. Meine Tante Käthe aus dem Ruhrpott würde es so formulieren: ne fette Rose mitten aufm Kopp!
Und noch was. Ich kann schon in manchen Köpfen meiner "Flamenco-Tanzkolleginnen" die Frage lesen: Wie soll man denn mit den engen Kleidern Flamenco tanzen?
Was für eine Frage: Natürlich präsentieren die Designer in Sevilla und nicht in Paris oder Mailand, da sie hauptsächlich für die andalusische Kundin entwerfen. Und eine Südspanierin, die modisch was auf sich hält, braucht jedes Jahr, besser gesagt zu jeder neuen Feria, ein neues Outfit. Und Sevillanas und ein paar kleine Rumba-Schritte gehen auch im knappsten Fummel ;-)
Hach, meine allerliebsten Blutsschwestern aus Stuttgart punkten wieder. Und Gipsy-Röschen blühen auch wie wild. Kombiniert mit den flamenco-legs (!) kann der Sommer 2011 kommen! Olé!!!
Andreas Köhler von LET'S DRUM, der Schule für Trommeln und Percussion in Augsburg, bietet Cajon-Kurse an, in denen neben Rock / Pop und lateinamerikanischen Rhythmen auch Flamenco-Cajon unterrichtet wird.
Gemütlich vom Sofa aus Flamencobekleidung und Schuhe shoppen! Einige Shops wurden persönlich von LUNARES Y SOL „geprüft“ und für gut befunden...
casaflamenca.de (D) Bekleidung und Schuhe (Begoña Cervera, Gallardo, Menkes…)
deflamenco.com (E) Info-Seite mit Online-Shop: viele Rockvarianten, Flamenco-Stoffe
elflamencovive.es (E) (•••☼getestet) eigentlich ein CD-Laden in Madrid, aber mit tollem Online-Shop: Schuhe (Artefyl ...) Besonderheit: sehr nette, schnelle Kommunikation per Mail (auch in englisch!)
flamencoexport.com (E) Info-Seite mit Online-Shop: bißchen tourimäßig aufgemacht, aber günstige Schuhe von Begoña Cervera und Gallardo
menkes.es (E) erhebliche Preisersparnis zu deutschen Shops, Schuhmodelle jeweils in vier Qualitätsstufen (Academico, Semi-Profesional, Profesional, Élite)
ole-espana.de(D) (•••☼getestet) die Institution: Bekleidung und Schuhe (Menkes, Gallardo,...) In den 90ern hat man bei Olé Espana noch per Katalog bestellt, daher wohl auch im Online-Shop die Bezeichnung Flamencokatalog ;-)
Allgemeines
Die meisten Shops haben ein Komplettangebot, d.h. es gibt nicht nur Bekleidung und Schuhe, sondern auch CDs, Bücher, Noten, Instrumente ...
Deutsche Shops:
Vorteile: niedrige Portokosten, kein Rückporto bei Retouren > 40 € , evtl. kostenlose Auswahlsendungen, Kontakt in deutsch
Nachteil: höhere Preise
Spanische Shops:
Vorteil: erhebliche Preisersparnis
Nachteile: hohe Portokosten auch bei Rücksendung, Vorabbezahlung, Kontakt meist nur in spanisch / manchmal auch englisch
Procuro olvidarte Siguiendo la ruta de un pajaro herido Procuro alejarme De aquellos lugares donde nos quisimos Me enredo en amores, sin ganas ni fuerzas por ver si te olvido Y llega la noche y de nuevo comprendo que te necesito.........
Was für eine geniale Tänzerin, was für eine geniale Buleria....
Rocio Molina & La Tremendita
Modern und doch so sehr flamenco, anmutig, einzigartig, weich und doch unglaublich kraftvoll, geschmeidig und elegant sogar im Burschikosen. Frech und auch sehr sexy. Provokant, ohne provozieren zu wollen. Und was für ein unaufhörlicher Energiefluss, der noch bis nach der letzten Golpe, dem letzten Nachschwingen weiterzufließen scheint. Beeindruckend....
Ihr neues Programm "Cuando las piedras vuelen" hat die Flamencoszene zugleich schockiert und zu Lobeshymnen verführt. Besonders genial finde ich die Idee mit der Zigarette während des Tanzens....lasziv, stark und kokett.